Von EBM und New Beat zu House und Techno. Belgien: kleines Land, große Wirkung.
Klar: Wenn in Zeiten wie diesen an nur einem Tag – gestern – Gabi Delgado und Albert Uderzo von uns gehen, ist Disney+ die Rettung. Aber nicht alle wollen Star Wars, Frozen und das Dschungelbuch schauen, um die Zeit irgendwie rumzukriegen. Auch die Arte-Dokus sind irgendwann leergeschaut. Und jeden Abend DJs im leeren Club sind nicht die Lösung.
2012 veröffentlichte Jozef Deville seine Dokumentation The Sound Of Belgium – die Geschichte der Dance Music in Belgien. Bis heute sucht man den Film bei den Streaming-Portalen vergeblich: wahrscheinlich aus gutem Grund. Belgien – klar, auch das wissen wir – war einer der wichtigsten Hotspots (ja, das Wort ist aktuell schwierig, aber immer noch besser als Keimzelle) für die grade Bassdrum in Europa: mit eigenem Signature-Sound, eigenen Genres, epochalen Parties in noch epochaleren, weil weirden Clubs. Diese musikalische Mischung war dafür verantwortlich, dass sich die unterschiedlichsten Szenen mit nicht minder unterschiedlichen Vorprägungen mehr oder weniger plötzlich auf den Dancefloor einließen. Ob nun EBM oder New Beat oder später House und Techno.
Viele werden The Sound Of Belgium damals gesehen haben. Aber sich heute noch an die Details und Protagonist*innen erinnern? An die besten Zitate, die tollsten Videos? Bis zum 5. April gibt es die Doku im Director’s Cut auf Vimeo zu sehen. Wieder anderthalb Stunden geschafft. Und für die Zeit danach empfehlen wir unser Interview mit Ro Maron – der New-Beat-Legende zum Faktencheck.