Wochenend-WalkmanDiesmal mit Jamie xx, Fort Romeau und The Remote Viewer

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Drei Alben, drei Tipps, drei Meinungen. In unserer samstäglichen Filter-Kolumne wirft die Redaktion Musik in die Runde, die erwähnenswert ist. Weil sie neu ist, plötzlich wieder relevant, gerade entdeckt oder nie vergessen. Und im Zweifelsfall einfach ein kurzweiliger Zeitvertreib ist.

Jamie xx In Colour Cover Walkman

Jamie xx - In Colour

Benedikt: Die Erwartungen an das Debütalbum von Jamie xx waren bzw. sind unermesslich hoch. Fast scheint es, als könne der Brite nur verlieren. Und das nur, weil alles, was die eine Hälfte von The xx bisher in die Produktionshand genommen hat, tatsächlich ziemlich gut wurde. Schon die kleine Preview zum Album klang vielversprechend. Ich habe bisher noch nicht die Zeit, noch nicht die Ruhe gefunden, um mal ausgiebig in „In Colour“ hineinzuhören. Aber das lässt sich am Samstagabend endlich nachholen. Mal schauen, ob Jamie xx auf seinem Weg, zu einem der einflussreichsten Künstler des letzten Jahrzehnts zu werden, wieder ein Stück vorangekommen ist.

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Fort Romeau Insides

##Fort Romeau - Insides
Ji-Hun: Diese Woche beschäftigte mich (und viele andere aber auch) der Shitstorm um Ten Walls. Derjenige, der die Lawine diese Woche offensichtlich losgetreten oder zumindest eine Rolle dabei gespielt hat, war der Produzent Fort Romeau, den ich bislang ehrlich gesagt auch nur über eine EP auf dem dem Label Running Back kannte. Im Frühjahr veröffentlichte er ein Album auf Ghostly, das ich damals komplett verpasst habe. Aber auch so kann man daran erinnert werden, etwas zu hören, das man sich schon länger vorgenommen hat. Nun werde ich versuchen, das Album ganz ohne Vorgeschichte, Kontext und Social-Media-Beigeschmack zu hören. Ob das geht? Ich bin mir nicht sicher, aber das werde ich herausfinden.

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RemoteViewer-YoureGoingToLoveOur

##The Remote Viewer - You're Going To Love Our Defeatist Attitude
Thaddeus: Ich weiß, dass sich das eigentlich nicht gehört. Musik vorzustellen, die man (ich) auf dem eigenen Label veröffentlicht hat. Aber das ist erstens neun Jahre her und mir zweitens gerade egal. Andrew Johnson und Craig Tattersall haben mal bei Hood gespielt, bei Famous Boyfriend und in vielen anderen Bands. Als The Boats Musik gemacht, Septemberist, A New Line (Related) und und und. Mit diesem Projekt hier war es aber immer am pointiertesten. Finde ich. Und diese letzte gemeinsame Platte ist so herrlich still, dass ich selbst heute immer noch neue Sounds, Klicks und andere Details entdecke. Ich kenne keine andere Band, die Melancholie jemals mit mehr Humor transportiert hat. Echte englische Lads eben, denen man nie etwas vormachen konnte. Der Plan war vielleicht chaotisch, aber doch präzise. Und so hängen diese sechs Songs auch heute noch an der nordenglischen Straßenecke rum und warten darauf, berühmt zu werden. Allein alle Track-Namen aller Platten aufzuschreiben und nacheinander vorzulesen, ist reine Poesie. Ich war mal dabei, wie ein A&R einer großen englischen Plattenfirma die beiden Jungs unter Vertrag nehmen wollte. Der sagte sowas wie: „Hey Andy, alles klar, Alter? Habt ihr jetzt Bock oder nicht?!“ Andrew zog seine Baseball-Kappe grade, baute sich vor dem Typen auf und sagte: „Mein Name ist ANDREW.“ Und ging zur Bar. Gut gemacht.

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Ein Scheißsturm ist ein scheiß SturmÜber den Fall Ten Walls

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