Kein Peng Peng, keine Verfolgungsjagden, keine Knarren, keine Toten, keine Verletzten. Wir umarmen heute einen Berg.
Für mehr Ruhe bzw. Beruhigung am Arbeitsplatz gibt es die unterschiedlichsten Alternativen, David Oreilly - Designer und Animations-Experte, der unter anderem an Spike Jonzes Film „Her“ gearbeitet hat- wählt den Berg als Karma-Quell. In seinem gerade erschienenen Spiel für OS X, Windows, Linux und iOS gibt es eigentlich gar nichts zu spielen. Eher zu beobachten. Den Berg. Nicht irgendeinen Berg, sondern den ganz eigenen Berg der Spielerinnen und Spieler. Eine Art hoch gewachsenen Zen-Garten, ein Natur gewordenes Tamagochi. Denn der Berg will beobachtet werden. Analysiert, kennengelernt werden. Gedreht werden. So wie man reinzoomen kann, lässt er sich auch aus der Distanz anschauen. Der Berg als Planet, als Zentrum des ganz eigenen Universums. Dazu windet es, es wird Nacht, dann wieder Tag, die Jahreszeiten ziehen langsam an einem vorbei. Das Laub fällt. Es wird kalt, wieder warm. Und trifft man die richtige Stelle am Berg, erplinkert ein Eno'sches „Ping“.
Mountain rühmt sich damit, ein Spiel ohne echte Bedienung zu sein. Hat man seinen Berg ein Mal erschaffen, lässt er sich weder löschen noch wegbomben. Nach 50 Stunden „Spielen“ soll alles vorbei sein. Wir werden das beobachten.
Bis dahin ist „Mountain“ ein Statement der friedfertigen Verweigerung gegenüber den als gesetzt geltenden Regeln unserer Welt. Geschwindigkeit, Wettbewerb, ausgefahrene Ellenbogen. Bei „Mountain“ ist man ganz bei sich.