Wer unbehelligt im Internet surft, merkt häufig gar nicht, wie viele unbekannte Dienstleister im Hintergrund User-Daten und -Verhalten mitschneiden und teils für eigene, kommerzielle Zwecke verwerten. Spätestens wenn man mal nach einer speziellen Sorte Schuhcreme oder Hochzeitskleid gesucht hat, wird man feststellen, wie sich plötzlich die Werbung im Browser ändert und einen wochenlang anblafft. Seit einiger Zeit gibt es Tools wie Lightbeam, die einem anzeigen, wie viele Webseitenverknüpfungen beispielsweise beim Lesen eines Zeitungsartikels hergestellt werden.

Wir haben 22 Seiten aufgerufen, die (ganz subjektiv) einen Querschnitt populärer Webseiten darstellen sollen. Darunter Facebook, YouTube, Amazon, aber vor allem auch Nachrichtenseiten wie FAZ, Bild, Buzzfeed, TMZ oder Spiegel. Porno darf in dieser Liste natürlich auch nicht fehlen. Man sollte wissen, dass die Anzahl der Tracker je nach Besuch variieren kann. Ein ungefähres Gefühl, wie teils penetrant einige der Seiten unterwegs sind, kann man dennoch gewinnen. Trauriger Spitzenreiter bei unserem Test: die englische Journalismus-Festung Guardian, dicht gefolgt vom Generation-Y-Imperium Vice. Bei insgesamt 22 Webseiten konnten 436 Verbindungen zu sogenannten Third-Party-Seiten gezählt werden. Bitter. Zumal die Einsernote ernsthaft an ein Videoportal für Erwachsenenunterhaltung gehen soll? Das haben wir uns anders vorgestellt.

Die Charts

53: The Guardian
43: Vice
39: TMZ
26: Huffington Post
25: Süddeutsche Zeitung
23: New York Times
22: Focus
20: Die Zeit
19: FAZ
19: Russia Today
18: Stern
18: Bild
18: Buzzfeed
17: Google
14: Spiegel
12: Facebook
12: 11 Freunde
10: YouTube
8: Der Freitag
8: Amazon
7: Bravo
5: Pornhub

(Es wurde jeweils die Startseite aufgerufen)