Man kann nicht alle interessanten Texte, die die ganze Woche über publiziert werden, finden, geschweige denn lesen. Immer sonntags stellt die Redaktion an dieser Stelle vier bemerkenswerte Artikel vor, die über unsere Displays geflimmert sind und dabei zum Glück abgespeichert wurden.
##D’Angelo’s „Black Messiah“ und die Mona Lisa
D’Angelos aktuelles Album „Black Messiah“, wurde vom Publikum ebenso gefeiert wie in den Musikredaktionen dieser Welt. Man munkelt sogar, eines unserer Redaktionsmitglieder habe sich Karten für die in Berlin anstehende Show gekauft. Nur war „Black Messiah“ anscheinend nicht fertig - genau wie die Mona Lisa. Der Vergleich mit Leonardo da Vinci ist ein gewagter, doch Kathy Iandoli lässt die These in ihrem Artikel für das Medium-Magazin „Cuepoint“ nicht unbegründet.
„The reason? D’Angelo’s current label, RCA, gave him a deadline (a candid conversation with an RCA employee confirmed this). After that deadline, whatever masters had been created on the label’s dime would be released.“
A Little Help From His Friends: The Making ofD’Angelo’s “Black Messiah”
##Lausige Pennies
Kann man mit Bloggen Geld verdienen? Kann man. Manche Blogger, auch deutschsprachige, leben in Hotels, jetten um die Welt, lassen sich Advertorials und Kooperationen fürstlich bezahlen und haben ein gutes Leben. Jedenfalls sieht es von außen betrachtet so aus. Gefühlt alles gut, doch wie viel springt wirklich ab? Stephan Goldmann von „Lousy Pennies“ lässt die Hosen runter und rechnet vor, was er 2014, im dritten Jahr seiner Selbständigkeit, als Blogger mit seinen drei Portalen einnimmt. Das Salär geht nicht durch die Decke, aber steht einem Gehalt eines angestellten Redakteurs in nichts nach.
„Insgesamt freue ich mich auf das neue Jahr und blicke angstfrei in die Zukunft. Gerade im Bereich der Seminare und des Dozierens tun sich derzeit weitere Einnahmequellen auf, die mir Mut machen.“
##Sternenkind
Vorwarnung: Leichte Sonntagslektüre ist dieser Text nicht. Es geht um ein hartes Thema: Schwangerschafts-Spätabbruch. Sein Kind töten, wie es die Eltern dieses tragischen Falls später selbst nennen. Als die Erdingers (Name geändert) erfahren, dass ihr ungeborener Sohn Luca höchstwahrscheinlich Trisomie 21 hat, behindert ist, treffen sie nach zermürbenden Tagen die Entscheidung, es frühzeitig auf die Welt zu holen. Schnell wird den Eltern klar: Er war falsch. Chronik einer tragischen Fehlentscheidung, erster Teil eines vierteiligen Features zum Thema „Wer darf leben?“.
„Lisa Erdinger legt ihre Hand auf ihren Bauch, links auf die Seite. Sie spürt Luca, wie er sich darunterschiebt. Ein Tritt. Und dann nichts mehr. Nie wieder.“
##Björk im Interview
Nach dem Leak von „Vulnicura“ hat sich Björk dazu entschieden, ihr Album kurzerhand jetzt schon zu veröffentlichen - zwei Monate vor geplantem Release. Gefühlsschwer und persönlich ist es geworden, das wird auch im Pitchfork-Interview mit der Isländerin deutlich. Außerdem geht es um die wunderbare Zusammenarbeit mit Co-Produzent Arca und die Schwierigkeiten, mit der weibliche Künstlerinnen zu kämpfen haben.
„It’s tough. Everything that a guy says once, you have to say five times.“