Na klar gehören die 90er untrennbar mit House Music zusammen. Denn genau wie Techno fand House zu der Zeit seinen Weg in Pop und Mainstream. Mit Pop-Auswüchsen, auf die man im Nachhinein teilweise gut und gern verzichten könnte. Wer allerdings glaubt, dass Ace of Base in einem zeitgenössischen House-Set nichts mehr zu suchen hätte, der irrt.
Die junge Val Fleury aus L.A. bringt bringt nämlich zusammen, was eigentlich gar nicht zusammen gehört: Pop und HipHop der 90er mit aktuellen House-Sounds. Da sind die erwähnten Ace of Base im eigens von ihr gebastelten Remix ebenso mit von der Partie wie HipHop-Legende E-40 aus der Bay Area.

Getragen werden diese musikalischen Rückblicke vom House des Hier und Jetzt. Wenn einem Justin Martins liebliches „Don’t Go“ entgegenschallt wähnt man sich ganz schnell auf sonnigen Open-Air-Flächen, was in diesem grauen Februar ja nur gut sein kann. Nach hinten raus geht’s dann mit Tracks wie Fajah Lourens „Innovador“ etwas härter zur Sache, auch Electro-Anleihen lassen grüßen. Val Fleury schrammt in ihrem Mix immer wieder die Grenzen des guten Geschmacks. Aber eher mit einem ironischen Zwinkern als echter Verirrung, was dann auch schon wieder sympathisch ist. Spätestens wenn sich die Fugees im Speed-Garage-Gewand daherkommen, kann man sich ein Schmunzeln eh nicht mehr verkneifen:

Ready Or Not, Here I Come, You Can't Hide!