Peace-Drohnen, Waffen aus 3D-Druckern, Fußball, Affen, Backyard-Action. Reizüberflutung directed by Mathangi „Maya“ Arulpragasam.
Releases von M.I.A. - egal ob musikalischer oder visueller Natur - werden von uns Musikjournalisten immer heiß erwartet. Gerade die Videos sind entweder politisch (Born Free), großes Kino (Bad Girls) oder strotzen vor Symbolik und Meta-Messages (Bring the Noize). Nun meldet sich Mathangi „Maya“ Arulpragasam mit einem neuen Video zu Double Bubble Trouble vom letzten Album Matangi zurück. Und (fast) wie immer sticht das M.I.A.-Video aus der Masse aktueller Videoproduktionen heraus.
Das Video zu DBT hat nichts vom Hochglanzstil à la Bad Girls oder Bring the Noize. Stattdessen kommt es mit Aufnahmen, die nach Handycam aussehen und zeigt uns die Gegenwart als dystopische Pop-Art-Collage. Herumfliegende Drohnen, Waffen aus 3D-Druckern und Selfie-Action dürfen dabei auf keinen Fall fehlen. Affen und Papageien erscheinen, es gibt Kinder, Tänzerinnen und Frauen, die sich mit bedruckter Niqab das Aussehen des typischen High-School-Mädchens zulegen. Unterschiedliche Symbole (Peace, Yin und Yang), Gegenstände (noch mehr Drohnen) und Text („Yes we scan“) tauchen immer wieder im knallbunten Pop-Art-Look auf. Und als ob die Reizüberflutung nicht schon längst gegeben wäre, blitzen die Bilder immer wieder als digitale Negative auf. Der von The Partysquad produzierte Dubstep-Sound tut sein Übriges. Ganz sicher nichts für Epileptiker.
Für DBT hat die Künstlerin selbst im Regiestuhl Platz genommen. Sie ist eben gern ihr eigener Boss, das machen auch die Differenzen mit Label und Management immer wieder deutlich. Das letzte Albumrelease wurde von Interscope Records immer weiter nach hinten verschoben, bis M.I.A. selbst mit dem Leak drohte. Von Jay-Zs Managementschuppen Roc Nation hat sich die Künstlerin nach eineinhalb turbulenten Jahren im Januar getrennt.
Übrigens: Erst letzte Woche veröffentlichte M.I.A. einen Remix von Beyoncé's Flawless.