Für den Frequenzfilter scannen wir das Internet nach interessanten, spannenden und kritischen Beiträgen aus Journalismus, Audio, Video und Dokumentation. Gute Inhalte für ein gutes Wochenende.
Abzocke
Bands sind wieder auf Tour, auch wenn Gigs Covid-bedingt immer noch ausfallen. Nach der Zwangspause, bei der im besten Fall neue Musik entstanden ist, sind Musiker:innen auf die Einnahmen des Live-Geschäfts mehr denn je angewiesen – gerade die kleineren Acts. Da ist es „interessant“ zu erfahren, dass es zumindest in Venues in UK mittlerweile vielerorts Usus zu sein scheint, sich an den Merchandising-Verkäufen zu „beteiligen“. Von 20-30 % ist die Rede. So zumindest legt es Sean Adams in seiner Recherche für The Quietus dar. Dabei sind es doch gerade T-Shirts etc., die das prekäre Tour-Leben einigermaßen finanzieren. Gagen? Im Keller. Streaming? Bringt nichts. Benzin? Immer teurer. Dem Management vieler Clubs und Hallen scheint das egal.
"And a 20% cut from the gross makes it impossible to sell records - I don't feel like we can charge a tenner for a CD or £25 for an LP when I know full well the cost on Amazon is two thirds of that price. Once the venue's cut and the VAT come off, every sale would be at a loss."
The Ides Of Merch: Why Venues Need To Stop Ripping Off Musicians
Beton
Er pflastert unsere Welt dermaßen zu, dass die massive Versiegelung die Erhitzung noch weiter antreibt: Beton. Und ist selbst ein absoluter Klimakiller. Wäre Zement, sein Rohstoff, ein Staat, wäre es der drittgrößte in Sachen CO2-Ausstoß. Der billige Baustoff ist längst zum essentiellen Problem geworden, doch ein Ende aus der Misere ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Einmal mehr treibt China sie voran, mit Dutzenden neuen Werken, die im In- und Ausland entstehen. Aus dem Archiv des Guardian. Podcast-Version hier.
In the time it takes you to read this sentence, the global building industry will have poured more than 19,000 bathtubs of concrete.
Afrikas fossile Rohstoffe
Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und den Gas-Engpässen in Europa schaut sich die Politik um, wo es Alternativen für russisches Gas geben könnte. Afrika ist reich an fossilen Rohstoffen. Für den österreichischen Standard kommentiert Mohamed Adow, Direktor der Denkfabrik Power Shift Africa aus Nairobi, wieso der Hunger von Ländern wie Deutschland und Italien auf Gas und andere fossile Energien aus Afrika allerdings zynisch und kurzsichtig ist.
Wenn die europäischen Regierungen Afrika während der Jahrhunderte der Kolonialherrschaft aufforderten, zu springen, fragten wir: "Wie hoch?" Heute fordern Deutschland und Italien uns auf, uns mit einer Infrastruktur für fossile Energieträger zu belasten, die sich in kurzer Zeit zum Bremsklotz für unsere Volkswirtschaften entwickeln und uns in die Klimakatastrophe treiben wird.