Für den Frequenzfilter scannen wir das Internet nach interessanten, spannenden und kritischen Beiträgen aus Journalismus, Audio, Video und Dokumentation. Gute Inhalte für ein gutes Wochenende.
Boris Johnson
Rücktritt ja, weg (wahrscheinlich) noch lange nicht: Nach Jahren der Skandale, Lügen und Widersprüche wurde der Druck auf Boris Johnson zu groß. Und auch wenn es Monate dauern könnte, bis das Premierminister:innen-Amt in UK neu besetzt wird – von Neuwahlen ganz abgesehen –, rollen die Nachrufe für Johnson durch die Medien. Der von Fintan O’Toole für den Guardian liest sich wie einer eines durchtriebenen Gangsters. Was ja der Wahrheit entspricht. So verdichtet jedoch, Fail nach Fail, Skandal nach Skandal, wird einem Angst und bange.
The soundtrack to Johnson’s political career is the crash of breaking glass as he chucks rocks over the walls of the neighbours across the Irish Sea and the Channel.
Boris Johnson has vandalised the political architecture of Britain, Ireland and Europe
Alkohol
Alkohol ist und bleibt die Volksdroge Nummer 1 und sich davon zu distanzieren ist in dieser Gesellschaft schwierig bis nahezu unmöglich. Dass darüber gesprochen wird ist wichtig und die allerwenigsten glauben, dass 18-jährige Jugendliche ein ernsthaftes Problem damit haben könnten, weil es gehört zum Erwachsenwerden ja auch einfach dazu. Der Schüler Marlon Mommert hat ganz andere Erfahrungen gemacht. Er befindet sich im Entzug und berichtet für die Berliner Zeitung von seiner Geschichte.
Das erste Bier als Initiationsritual, der Du-bist-jetzt-erwachsen-Schnaps, der erste Vollrausch wird mit einem väterlichen Schulterklopfen kommentiert. Warum? Weil Papa ja auch mal wild war. All das ist selbstverständlich und vielleicht sollte es das auch sein. Über dem Schellfischposten in Hamburg hängt ein Schild mit der Aufschrift „Ob jung, ob alt, ob arm, ob reich, am Tresen sind sie alle gleich“. Im Umkehrschluss also: Wer nicht trinkt, ist anders. Jugend bedeutet allerdings auch Unsicherheit. Unsicherheit mit dem eigenen Außen, dem eigenen Innen, dem Platz, den man vermeintlich einnimmt, und dem, den man tatsächlich einnimmt.
Hallo, ich bin Gymnasiast aus Berlin, 18 Jahre alt. Und Alkoholiker
Wirtschaft
Ob GfK oder Hans-Böckler-Stiftung: Aktuelle Umfragen und Prognosen zeigen in eine Richtung – der Konsum wird sinken, weil die Kosten für Lebensnotwendigkeiten wie Lebensmittel oder Energie durch die Decke gehen. Was passiert da eigentlich gerade? Inflation? Rezession? Stagflation? Und was ist eigentlich, wenn die (deutsche) Wirtschaft schrumpft? Muss sie das nicht letztlich auch, weil nur durch „degrowth“ Klimaziele erreicht werden können? Brand Eins taucht ab in einen großen Fragenkomplex.
Welche Folgen hätte es, wenn die Wirtschaft um, sagen wir mal, zehn Prozent schrumpfte?