Google startet Android für WearablesAchtung, Apple! Da kommt was
20.3.2014 • Technik & Wissen – Text: Thaddeus HerrmannJetzt kommt Bewegung in den Markt von Smart Watches und Co.: Google hat sein Betriebssystem Android für Wearables optimiert und als „Android Wear“ Entwicklern zur Verfügung gestellt. LG und Motorola haben ihre ersten schlauen Armbanduhren schon so gut wie fertig.
Keiner kann sagen, er sei nicht gewarnt worden. Vor zwei Wochen hatte Googles Android-Chef Sundar Pichai angekündigt, man wolle das Betriebssystem, das bis heute vor allem auf Smartphones und Tablets lief, so aufbereiten, dass es auch auf winzig kleinen Displays und mit Akkus mit deutlich geringerer Kapazität gut funktioniere. Und zum Start - heute - wurde ebenfalls eine Idee versprochen, wie diese Hardware aussehen könnte. Genau so ist es gekommen.
Motorola, ehemals Google-Tochter, stellt zeitgleich mit der Verfügbarkeit des neuen SDKs die Moto 360 vor, eine Smart Watch, die im Sommer in den USA erhältlich sein sein. Eine Uhr im ganz klassischen Design, deren Display jedoch offenbar die unterschiedlichsten Inhalte anzeigen kann und tief mit Googles Dienstleistungen verknüpft ist. Sogar die Navigation aus Google Maps soll auf dem runden Display dargestellt werden.
Die zweite Uhr kommt von LG und heißt G Watch. Auch sie läuft bereits mit der optimierten Android-Version und soll ebenfalls im Sommer verfügbar sein; richtet sich aber eher an Entwickler, die sich an speziellen Apps versuchen wollen. Entsprechend preiswerter dürfte sie am Ende sein.
Mit Smart Watches sind bislang eigentlich alle Hersteller aufs Handgelenk gefallen. Sonys Exemplar kann auch in der bereits zweiten, überarbeiteten Version nicht überzeugen, Samsung stellte im September 2013 die Galaxy Gear vor, verabschiedete sich jedoch vor wenigen Wochen in neuen Modellen komplett von Googles Betriebssystem und setzt fortan die Eigenentwicklung Tizen ein. Aber auch andere, weniger bekannte Uhren leiden unter genau den Problemen, die den Gehversuchen der großen Hersteller vorgeworfen werden: schlechte Bedienbarkeit, teils absurde Funktionalitäten, schwache Akkulaufzeit und vor allem die unbedingte Verknüpfung mit einem Telefon. Ob diese Schwachstellen mit der neuen Android-Version behoben bzw. angegangen wurden, wird sich jetzt mit der Moto 360 und der G Watch hoffentlich klären.
Bleibt die Frage, ob und wie Apple auf das Thema Smart Watch reagieren wird. Gerüchte und Theorien gibt es genug, auch der Verkaufsstart der iWatch noch in diesem Jahr scheint nicht ausgeschlossen.
Bis wir mehr dazu erfahren (vor Herbst, dem klassischen Launch-Termin neuer i-Produkte), bleibt uns genug Zeit, uns mit Googles Initiative zu beschäftigen. Das SDK können Entwickler hier checken, zwei Erklär-Videos gibt es bereits.