Ab sofort haben Musiker und Bands, aber auch Labels eine neue Anlaufstelle, wenn es um die Herstellung von Schallplatten geht. Qrates nennt sich das neue Angebot und wird aus Japan gesteuert. Tokyo Digital Music Syndicates betreibt vor allem den Download-Shop Wasabeat und wagt nun den Schritt in die Welt der physischen Produkte.

Die Idee hinter Qrates ist eigentlich bestechend einfach. Wer Vinyl herstellen will, bekommt auf der Website die Möglichkeit, in einem fancy aussehenden Konfigurator alle Details für die Produktion – Format, Auflage, Vinylfarbe, Labelartwork, Verpackung, Extras – anzulegen. Das wird sofort visualisiert und auch der Preis entsprechend ausgespukt. Ist man damit fertig, lässt sich ein Crowdfunding-Projekt starten. Die Produktion der Platte wird erst ausgelöst, wenn die erforderliche Summe von Fans und Förderern hinterlegt wurde. Kein finanzielles Risiko also für die Musiker. Wer einfach nur pressen lassen möchte kann dies auch tun. Über Qrates lassen sich außerdem Bonustracks als Download realisieren und die Promotion für die Platte.

Preiswert ist das Angebot von Qrates nicht wirklich. Ob die Möglichkeit, kleine Auflagen (los geht's bei 100 Kopien) herzustellen und dabei selbst kein finanzielles Risiko eingehen zu müssen, ausreicht, dies zu kompensieren, bleibt abzuwarten. Unklar ist vor allem, wie das Mastering vonstatten geht, wo der Umschnitt erfolgt und vor allem wo die Platten hergestellt werden. Wir haben diese Informationen angefragt.

UPDATE:
Für die Pressung arbeitet Qrates aktuell mit zwei Werken zusammen: MPO in Frankreich und GZ in der Tschechischen Republik. Für eine Produktion sollten nur für Vinyl gemasterte Files angeliefert werden. Der Umschnitt erfolgt dann im Werk. Es können aber auch eigenen Folien geliefert werden.