Unser Download des Tages1.000 Stunden Jazz, kommentiert und erklärt

Jazz Archiv full

Bild: Das Frank-Sinatra-Tape von 1940 / Archive.org

637 Gigabyte pures musikhistorisches Gold.

Über 10.000 Stunden Musik umfasste die Kassetten-Sammlung von David W. Niven, gefüllt ausschließlich mit Jazz. 1925, im Alter von nur zehn Jahren, begann der US-Amerikaner Schallplatten zu sammeln, bis 1991 kaufte er weiter. Die Platten archivierte er auch auf Tapes. Warum auch immer. Das ist der erste Grund, warum man Herrn Niven dankbar sein muss.

Aber: Was tun mit so einer Sammlung? Niven wollte sie für die Nachwelt erhalten, vor allem für seine Kinder. Doch es ging nicht einfach nur darum, eine Garage für Platten und Tapes zu finden. Niven startete ein ehrgeiziges Projekt: Er begann zu kürzen, so gut es eben ging, kompilierte das größte „Best-of“ aller Zeiten. Aus den 10.000 Stunden wurden rund 1.000 Stunden, thematisch geordnet und – ganz wichtig – kommentiert. So, hoffte Niven, würden seine Kinder einen Zugang zu der Musik finden, die ihm alles bedeutete. Das ist der zweite Grund, warum man Herrn Niven dankbar sein muss.

Diese Kassetten, diese 1.000 Stunden erklärten Jazz’, hat Kevin J Powers digitalisiert und bei archive.org hochgeladen. Inklusive des „Artworks“, also der papiernen Einleger all jener TDK-SA90, von Niven beflissen beschriftet. Damit wir es hören können. Online im Stream oder um es runterzuladen, als MP3, WAV oder in sonstigen Formaten. Das Ergebnis? 637 Gigabyte Musik. Eines der umfangreichsten, spannendsten und besten Musik-Kompendien aller Zeiten, weil die Musik hier nicht nur archiviert, sondern erklärt und eingeordnet wird. Höchstselbst durch den Hüter des Archivs, David Niven. Der hat nicht nur eine fantastische Radio-Stimme, sondern nimmt einen wie selbstverständlich an die Hand, vermischt biografische Informationen der Musiker mit politischem und kulturellem Kontext. Und fokussiert ganz bewusst auf die Periode des Jazz, die ihm besonders am Herzen liegt.

„No two people will agree with my selection of legends. I decided to choose from the years prior to the BeBop period, i.e., before Gillespie, Bird, Monk, Miles.“

Monk ist dann doch dabei. Ebenso Frank Sinatra, Chet Baker, Billie Holiday, Duke Ellington, Benny Goodman, Charly Parker und und und.

Das ist der dritte Grund, warum man Herrn Niven dankbar sein muss. Und dem Archivarius Kevin J. Powers sowieso.

Danke.

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