„Ich will es besser machen.“Produzentenlegende Rick Rubin im BBC-Interview
28.6.2014 • Sounds – Text: Benedikt BentlerIm Interview mit BBC-Moderator und DJ Zane Lowe plaudert Rick Rubin über Künstler, die seine Produzentenkarriere prägten, über die "early years", Def Jam und darüber, was Produzieren mit Angeln zu tun hat. Ein grundsympathischer Mensch.
Die Liste der Künstler, die Rick Rubin produziert hat, ist länger als sein Bart: Beastie Boys, LL Cool J, Public Enemy, Run D.M.C., Black Sabbath, Slipknot, Slayer, Red Hot Chili Peppers, Jay-Z, Metallica, AC/DC, Aerosmith, Johnny Cash, Linkin Park, System of a Down, Rage Against the Machine, ZZ Top, Adele, Lana Del Rey, Lady Gaga, Kanye West, Eminem. Und das sind längst nicht alle. Beweisen muss sich der gute Mann nichts mehr.
Rubin hält Kanye West für einen der kreativsten Musiker überhaupt, der Beats und Lyrics miteinader verklebt wie kein anderer. Mit ruhiger und freundlicher Stimme erzählt er von alten Zeiten, Def Jam, der Zusammenarbeit und anschließenden Trennung von Russel Simmons. Dann der erste "erwachsene" Künstler: Johnny Cash. Jedem Künstler widmet Rubin fünf bis zehn Minuten Zeit, erzählt von den schlechten Vibes beim ersten Treffen mit den Red Hot Chili Peppers, dem ersten fehlgeschlagenen Versuch einer Zusammenarbeit mit Black Sabbath und vom ersten "echten" HipHop à la Run DMC. Unterbrochen werden die Erzählungen über Begegnungen durch Rubins Kommentare zu seinem Verständnis von Musikproduktion. Im Laufe des Interviews kommt man langsam hinter sein Geheimnis: die totale Freiheit. Für Rubin gehe es grundsätzlich zunächst darum, ein Setting zu schaffen, in dem keine Grenzen existieren, indem jegliche Masken abgelegt sind. Nur so könne das Innere, die einzigartige Essenz eines Künstlers auf die Musik übertragen werden. Letztendlich sei das Produzieren von Musik wie Angeln: Du kannst dir vornehmen für ein paar Stunden rauszufahren, aber du kannst nicht vorher schon sagen, dass du drei Fische fangen wirst.
##"I don't feel like I wanna hold a bands hand during the process. I wanna be there whenever I need to be there to make it better." Rick Rubin
Der geborene New Yorker hat bei jeder Zusammenarbeit den größten Anspruch an sich selbst: Er möchte grundsätzlich die beste Platte produzieren, die der Künstler je veröffentlicht hat. Den Anspruch hat er sicher schon einige Male erfüllt.