Nichts für zittrige Hände: Grooves bauen unter Zeitdruck.
HipHop, House und Techno? Ohne die Synthesizer und Drumcomputer von Roland kaum vorzustellen. 101, 202, 303, 606, 707, 808, 909: Geräte, die den Sound der Dance Music entscheidend geprägt haben. Das hat Roland viel zu lange ignoriert und dem Gebrauchtmarkt und Sample-Buden die Ausschlachtung dieses Erbes überlassen. Erst 2014 widmete man sich mit der Aira-Produktfamilie der eigenen Geschichte. Sehr erfolgreich.
Jetzt hat Roland eine App gebaut. Einen Techno-Baukasten, in dem die richtigen Sounds passend zum Groove unter Zeitdruck in einen Step-Sequenzer gesteckt werden müssen. Kurzweilig und umsonst. Da stört es auch wenig, dass das Interface aussieht, als wäre es von einem totkranken 8-Bit-Spielautomaten ausgekotzt worden. Es macht auch nichts, dass die Tracks, die man zusammenbauen soll, nicht gerade mit viel Feinsinn erdacht wurden. Heftiges Blinken überall, Kopfhörer ins Telefon oder Tablet und los. Malen nach Farben also, nur eben ein immer schneller und komplexer werdendes Malen. Wer es nicht schafft, verliert ein Leben und muss von vorne beginnen. Die Gamification des Dancefloors hat begonnen. Es wäre ja auch zu blöd gewesen, die nur den Plastikgitarren zu überlassen.