Spotify will Plattform werden ...... und erreichen, dass ihr nie wieder abschaltet
20.5.2015 • Internet – Text & Bild: Thaddeus HerrmannMusik reicht nicht mehr.
Knapp drei Wochen bevor Apple seinen eigenen Streaming-Service in Stellung bringen wird, ziehen sich die Mitbewerber die Krawatten fest und bemühen sich mit neuen Features und Zusatzangeboten zu punkten. Platzhirsch Spotify hat soeben in New York über die Neuigkeiten informiert, die bereits in den kommenden Tagen zur Verfügung gestellt werden sollen, auch in Deutschland.
Die Spotify-App soll eine Art Tagesbegleiter werden. Nicht mehr nur mit Musik, sondern auch mit Videos und Podcasts „ausgewählter Partner“. Das muss man so sagen, weil die neuen Zusatzangebote natürlich von Land zu Land unterschiedlich sein werden und sich die Liste aktuell noch im Aufbau befindet. In Deutschland sind – und das ist dann doch irgendwie sehr sympathisch – das Deutschlandradio mit allen drei Wellen und der Bayerische Rundfunk für die Podcasts dabei. Videoinhalte kommen z.B. von Mediakraft. Der große YouTube-Vermarkter stellt rund 30 Kanäle zur Verfügung. Aber auch internationale Inhalte (USA) werden zur Verfügung gestellt. Zu den Partnern dort zählen MTV, Vice News und Comedy Central.
Bleiben wir einen Moment bei der Musik, immerhin noch das Kerngeschäft von Spotify. Mit neuen Algorithmen und einer grundrenovierten Startseite rücken Playlisten für alle Gelegenheiten ins Zentrum des Services. Klar definierte „Zeitfenster“ werden praktisch automatisch bespielt: die erste Playlist am frühen Morgen, etwas für die Fahrt zur Arbeit, zum Mittagessen etc. Die Musikvorschläge sind bereits auf die Vorlieben der Userinnen und User abgestimmt und sollen laufend verbessert werden.
Im Fokus stehen auch Sport und Fitness. Die neue App greift auf die Sensoren des Smartphones zu und versorgt einen mit der vermeintlich besten Musik beim Workout. Zunächst werden die Bewegungen und auch die Bewegungsgeschwindigkeit des Users analysiert, dann mit den musikalischen Vorlieben abgeglichen und schließlich die Playlist zur Verfügung gestellt. Immer angepasst an das eigene Lauftempo. À propos Lauftempo: Spotify Originals heißt eine Track-Sammlung (aktuell stehen sechs Kompositionen zur Verfügung), die dieses Prinzip noch erweitern und sich dynamisch an das Lauftempo angleichen sollen. Mit welcher Technik die Programmierer dies umsetzen, bleibt das Geheimnis von Spotify. Einer der Komponisten wurde aber stolz präsentiert: Tiësto.
Ob das alles funktioniert und ob die Videos und Podcasts und die noch viel tolleren Playlists (was ist eigentlich mit dem verdammten eigenen Geschmack!?) wirklich den großen Vorsprung für Spotify bringen, bleibt abzuwarten. Bzw.: auszuprobieren. Und das kann noch eine Weile dauern. Die neuen Features gibt es zunächst nur auf dem iPhone und auch dort nicht sofort. Wie so oft bei Spotify werden die Neuheiten in kleinen Schritten mehr und mehr Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung gestellt.