Stop Labeling!In Berlin machen Straßenkinder ihre eigene Mode
28.7.2015 • Gesellschaft – Text: Thaddeus HerrmannSeit 25 Jahren ist der „Karuna e.V.“ Anlaufstelle für Berliner Kinder in Not. Wohnprojekte, Drogenberatung und viele Angebote, die Jugendlichen Halt, Struktur und Perspektive geben. Jetzt hat der Verein mit „People“ eine neue Initiative auf den Weg gebracht. Zusammen mit Designern und Kreativen arbeiten die Jugendlichen an einer eigenen Mode-Kollektion. Dabei geht es vor allem um die Auseinandersetzung mit dem in dieser Welt propagierten Perfektionismus.
Denn genau der kann dafür verantwortlich sein, dass Jugendliche einfach nicht mehr klar kommen mit der Geschwindigkeit und den Umständen, in denen unsere Welt funktioniert. Die Mode als Sinnbild für das Perfekte, das Elitäre, die damit verknüpfte Uniformität: Wer hier erfolgreich Position bezieht, der kann vielleicht auch andere Dinge wieder auf die Reihe bekommen. Und die Mode haben die Kids bewältigt. Die erste Kollektion – „Edition #1 - Stop Labeling“ – ist fertig.
Und wie so oft bei subtilen Angriffen auf das vermeintlich Unantastbare, geht es um die Basics. Vom neu gedachten Sweatshirts und Hemd bis zum Kleid, Hose und schließlich einem Ring als Accessoire. Reduziert, aber doch mit vielen durchdachten Details. Demnächst soll die Kollektion in den Verkauf gehen. Angeschlossen daran gibt es einen Popup-Store. Titel: „Ich bin kein Penner“. Wer das je angenommen hat, hat die Teile nicht verdient.