Übernahme: Google kauft Nest3,2 Milliarden US-Dollar: Thermostate und Feuermelder sind das neue Ding

Nest-Lead

Es ist ein weiterer Schritt von Google, um im boomenden Geschäft mit der Heim-Automation nachdrücklich Fuß zu fassen. Das US-amerikanische Start Up „Nest“ hat mit nur zwei Produkten eine fast vergessene Branche ordentlich aufgemischt. Dass sich Google die Firma nun schnappt, ist aber auch auf andere Weise pikant.

Denn die beiden Gründer sind alte Apple-Hasen. Tony Fadell und Matt Rogers arbeiteten viele Jahre für Cupertino und waren maßgeblich an der Entwicklung des iPods beteiligt. Auch wenn das schon lange her ist: Eine Apple-Affinität hat das Unternehmen nach wie vor. So sind das schlaue Thermostat und der Feuermelder, „Nest Protect“ in den USA auch in Apple Stores erhältlich. Das klare und reduzierte Design passt gut in die Regale.

Google war von Beginn an einer der Hauptinvestoren, mit deren Kapital Fadell und Rogers die Firma überhaupt auf den Weg bringen konnten. Bei der Übernahme handelt es sich also nicht um einen „Erstkontakt“.

So betont Fadell in den ersten Interviews nach der Übernahme auch stetig, dass man natürlich iOS auch zukünftig unterstützen werde und außerdem hoffe, dass die Produkte auch weiterhin in Apples Läden erhältlich sein werden.

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Tony Fadell und Matt Rogers

Nest wurde im Mai 2010 gegründet. Die Idee der Firma: Produkte auf einen aktuellen technischen Stand zu bringen, die aus dem alltäglichen Leben nicht wegzudenken sind, technologisch jedoch seit Generationen nicht mehr weiterentwickelt wurden. Im Herbst 2011 ging das Unternehmen mit einem smarten Thermostat an den Start, das sich mit dem Smartphone steuern lässt. Das Thermostat regelt die Temperatur automatisch. Wenn alle Bewohner das Haus verlassen haben, wir die Raumtemperatur gesenkt, befindet sich das erste Familienmitglied auf dem Rückweg nach Hause, wird die Heizung wieder hochgefahren. Das Thermostat wird offiziell in den USA, Kanada und Großbritannien verkauft, ist aber in 90 Ländern im Einsatz.

Der Feuermelder Nest Protect ist erst seit November 2013 in den USA im Handel. Mit einem UVP von 129 US-Dollar ist er deutlich teurer als vergleichbare Produkte, ist jedoch genau wie das Thermostat über das Smartphone erreichbar.

Thermostat-Hersteller hatten versucht, Nest mit Patentklagen vom Markt zu fegen, jedoch ohne Erfolg.

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Googles Engagement in Sachen Heimautomation ist aktuell sehr unscharf. Im Jahr 2011 startete man „Android at home“ und veröffentlichte ein komplettes SDK (Software Development Kit), um das „Internet der Dinge“ mit Googles Software anzustoßen und die Programmierung einfacher zu gestalten. Messbare Ergebnisse brachte die Initiative nicht, von einem etwaigen Neustart ist bislang nichts bekannt. Der Zukauf von Nest könnte vieles bedeuten. Entweder es markiert den Beginn eines erneuten Versuchs, diesen Markt voranzubringen, oder aber man schlichtweg eine coole Firma gekauft, in die man sowieso bereits investiert hatte. Das gesamte Nest-Team wechselt jetzt zu Google.

Unklar und für viele sehr bedenklich ist die zukünftige Auswertung von Nutzer-Daten, die Nest sammelt. Die gehören zukünftig Google. Natürlich nehme man den Datenschutz bei Nest sehr ernst, sagte Fadell. Was mit den Daten zukünftig passiere, beantwortete er jedoch nicht. Im Gegenteil. Gegenüber The Verge sagte er auf die Frage, ob die Datenschutzbestimmungen so bleiben, wie sie jetzt sind: ”I’m not gonna say never.“

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