13 Jahre ist es her, dass Future 3 eine Platte veröffentlicht haben. Eine lange Zeit, wobei ..., aber so ganz stimmt das sowieso nicht. Thomas Knak, Anders Remmer und Jasper Skaaning waren in den 90er- und Nullerjahren die Speerspitze der elektronischen Musik in Dänemark. Jenseits des Dancefloors. Die Originators Kopenhagens. Wer braucht da schon Detroit als gealterte Hochburg der Innovation. Future 3 war die erste Elektronik-Supergroup. Nie Zentrum des Universums ihrer Mitglied, sondern vielmehr temporäre Spielwiese für die Momente, in denen es was zu sagen gab oder gibt. Jetzt ist es wieder soweit.

Die drei Dänen machen vor allem solo Musik. Und auch das immer seltener. Knak experimentierte als Opiate zwischen Digitalem und Pop. Das fand Björk so gut, dass sie ihn gleich als Produzenten für Teile ihres Albums „Vespertine“ verpflichtete. Skaaning releaste mehrere Jahre als Acustic auf Knaks Label Hobby Industries (der Name ist Programm). Und Remmer bespielt die Welt als Dub Tractor, mit klarem Fokus auf der verwaschenen Schönheit des Shoegazing, zuletzt mit mehr und mehr Vocals.

Jetzt ist das neue Album fertig. „With And Without“ erscheint am 10. Oktober auf Morr Music, wo sie zuletzt in den Nullerjahren ein Album vorgelegt hatten. Unter noch einem anderen Namen. Aber das ist dann auch eine andere Geschichte. Das neue Album arbeitet sich an gewohnt vorsichtigen Elektronika-Sounds ab, zunächst mit viel Gesang: Benoît Pioulard und Anja Lahrmann von Ice Cream Chathedral. Danach wird es ruhiger, instrumentaler, bevor plötzlich der Track aufpoppt, den Das Filter hier und heute premiert. Nicht ohne freudige Aufregung. Neue Allianzen deuten sich an. Es ist dieser eine Melodie-Sound, den Moderat vor ein paar Jahren geprägt haben, der „August“ das extra Portiönchen Drive verpasst.