Mix der Woche: Vladimir IvkovicUnbändige Kraft aus dem Hinterzimmer

MdW Vladimir Ivkovic

Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser ist ein fantastischer Live-Mitschnitt vom niederländischen Festival „Strange Sounds From Beyond“.

Vladimir Ivkovic habe ich 2000/2001 über meinen damaligen Mitbewohner im Ruhrgebiet kennengelernt. Vladimir floh mit seiner Familie in den 90ern aus dem damaligen Jugoslawien, hatte sich im Rheinland niedergelassen und hatte damals schon ein unfassbares Verständnis von Musik. Ich dachte ja schon, ich hätte einen Plan, aber wenn er über Platten und Labels sprach – ich ließ ihn reden. Außerdem ist er ein Filigrantechniker, was das DJing anbetrifft. Anyway. Vladimir arbeitete zu der Zeit in einem Plattenladen in Essen (ich komm einfach nicht mehr auf den Namen). Aber bei ihm Platten kaufen zu gehen, war immer eine großartige Erfahrung. Die allererste DFA überhaupt (LCD Soundsystem), Palette Records, wirklich spannende Edits. Ich bin nie mit einem Fehlkauf zurück nach Hause. Selbst als ich in Berlin war, habe ich den Laden und seine Expertise tatsächlich vermisst. Vladimir Ivkovic lebt noch immer in Düsseldorf, legt regelmäßig im Salon des Amateurs auf, arbeitet für das Label Desolat und hat sich in den Jahren einen internationalen Ruf als „DJ’s DJ“ erarbeitet. Eine Ehre aber auch Hürde zugleich. Aber so ist das mit den Kritikerlieblingen. Vorletzte Woche spielte er ein Set auf dem „Strange Sounds From Beyond“ in Holland. 90 Minuten niedertourige (90-115 BPM) DJ-Kunst, die ihre wahre Energie aus dem Hinterzimmer herausholt und dann aber überwältigt. Ein großartiges Set, auch weil es eine ganz eigene Stimme hat.

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Selector-Shit, 50 Shades Of Noise und Phantom-TechnoDaphni, Patricia, Umfang: drei Alben, drei Meinungen