Mix der Woche: Marcellus PittmanPlatten kaufen als DJ-Set

26.3.2019 • Sounds – Text: Thaddeus Herrmann

Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Ist dieser hier auch, nur ein bisschen anders.

Marcellus Pittman ist – na klar – eine Legende. Allerdings eine echte. Weil er sich mit seinen Produktionen und Sets nie gemein gemacht hat mit dem, was gerade durch die Echokammer des Hypes flirrte. Das ist selbst in Detroit nicht der Normalzustand. Aber genau das ist er: ein Detroiter durch und durch. Ein HipHopper durch und durch. Ein Techno durch und durch. Ein Houser durch und durch. Intimus von Theo Parrish und Moodyman. Und so weiter. Pittman hat mal gesagt, regelmäßig in den Plattenladen zu gehen sei wichtiger als im Supermarkt einzukaufen. Kann man drüber streiten, ist aber nicht so verkehrt.

Kürzlich hat er in Amsterdam bei Rush Hour vorbeigeschaut. Und sich vom Team gleich zu einem „Store Mix“ verpflichten lassen. Die Idee ist ganz einfach: erst Platten raussuchen, dann sofort auflegen. Das ist dann weniger ein Set als ein properes Mix-Tape, bei dem man auf perfekte Übergänge und Flow dankend verzichten kann. Es geht ums Entdecken, sich selber zu überraschen. Und genau das gelingt Marcellus Pittman hier ganz hervorragend.