Der Harper-SchaukelstuhlPlädoyer für ein verkanntes Möbelstück. Dinge, Design müssen - Teil 8

Nicht jeder hat die Veranda für diesen Schaukelstuhl, Kollektivsymbol der amerikanischen Traums, Vergegenständlichung des Angekommenseins. Doch jeder braucht Augenblicke der Reflektion und Kontemplation. Wiegen beruhigt, das wissen wir seit Kleinstkindtagen. Warum also nicht wieder einen Schaukelstuhl ins Haus holen?

„In the collective French memory, one vision of America is the view of a rocking chair sitting on an open porch. It might be influenced by the movies, but the picture of a man sitting in a rocking chair on a front porch with his feet up on the balustrade, is quintessentially American.“ So die Designer von „Noe Duchaufour Lawrance“ aus Paris zu ihrer Interpretation des amerikanischen Schaukelstuhls aus Ahorn, Kirschbaum und verschiedenen Lederbezügen.
Alles nur noch Erinnerung. Die Veranda? Weg. Die Ruhe? Auch. Der Schaukelstuhl als Ort der Kontemplation hat scheinbar ausgedient, in der urbanen 75-Quadratmeter-Wohnung gibt es keinen Platz für ihn. Warum eigentlich nicht? Fragen sich auch die Designer: „As the exterior seems in constant motion, the interior, on the contrary, is more like a cocoon where time seems to stand still.“ Cocooning, Rückzug ins Private, Dinge sacken und die Welt draußen lassen, das ließe sich doch hervorragend mit einem Möbel, das mit seinem sanften Wiegen jene Behaglichkeit erzeugt, die uns schon in kleinsten Tagen vom Schreien abgehalten hat. In diesem Sinne: Let´s rock.

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