Die ganze Woche über filtert unsere Redaktion Themen, Trends und Phänomene. Immer sonntags stellen wir hier in der Leseliste Artikel zusammen, die uns positiv aufgefallen sind. Twitter aus, Leselampe an!
##Foursquare erfindet sich neu
Nicht nur die Macher von Snapchat reagieren auf den Wandel der Zeit, auch Foursquare will sich zukünftig anders aufstellen. Deutlich radikaler und disruptiver. Aus eins mach zwei: Das Eincheck-Business wird demnächst in einer eigenen App, Swarm, ausgegliedert. Und die Haupt-App soll zu einem reinem Empfehlungssystem für Bars, Restaurants, Cafes etc. umgestaltet werden. So will man anderen Dienstleistern wie Yelp die Stirn bieten. Argument: Wir haben die besseren, sprich persönlicheren Daten. Bei The Verge gibt es eine umfangreiche Reportage zu diesem Neuanfang.
„Ganz von vorne anfangen.“
##Mille Plateaux als Hörspiel
Mille Plateaux war eines der wichtigsten Labels für elektronische Musik überhaupt in Deutschland. Achim Szepanski kuratierte und steuerte die Veröffentlichungen, die immer auch Statement und Manifest waren. Sebastian Meissner, selbst Musiker, hat über die Geschichte des Labels ein interaktives Drehbuch geschrieben. Mit Text und Audio wird die Geschichte der Plattenfirma neu aufgerollt. Zwischen Clicks, Cuts und Politik. Gerade letztere hatte in Szepanskis Leben schon immer eine entscheidende Rolle gespielt.
„Digitalisierung war Befreiung.“
##Das Sewol-Desaster
Der koreanische Philisoph und Kulturwissenschaftler Byung-Chul Han beschäftigt sich in der FAZ mit dem Fährunglück der Sewol vor der Küste seiner Heimat. Nicht mit dem Hergang der Katastrophe, sondern vielmehr mit den gesellschaftlichen Implementationen. Der Neoliberalismus ist nicht nur für das Verhalten des Kapitäns und seiner Crew verantwortlich, sondern auch dafür, dass die Rettungsaktion alles andere als reibungslos lief.
„Eine Metapher unserer heutigen Zeit.“
##Die Zukunft des Lesens
Über die Zukunft des gedruckten Wortes in Zeiten von Tablets und Ebooks wurden schon reichlich grundsätzliche Überlegungen angestellt. Brandon Keims umfassende Betrachtung für Wired ist jedoch mehr als nur eine Erwähnung wert. Zahlreiche Interviews hat er geführt, viele Studien ausgewertet. Die Kernfrage: Ändert sich unser Leseverhalten, wenn wir immer mehr am Bildschirm lesen? Ist deep reading digital überhaupt möglich?
„Pixel bleiben einfach nicht hängen.“