Katharina und ich waren nun erst wenige Tage in Jordanien und schon weit über unserem Budget. Jeden Tag hofften wir der nächste Geldautomat würde noch ein paar Dinar ausspucken. Es schien als hier alles doppelt so teuer geworden zu sein seit der Lonely Planet hier nach dem rechten geschaut hatte, und die Tourismus Branche rücksichtsloser. Ob wir nun den Berg Nebo, von dem aus Moses endlich das gelobte Land geschaut hatte, besteigen, im Toten Meer baden, oder die Wüste durch queren wollten: alles kostete Geld, und immer wie gesagt doppelt soviel wie gedacht. Jetzt hatten wir einen Taxifahrer gefunden, der uns zu einem Tarif vergleichbar mit dem Preis eines Espressos auf dem Markusplatz, aber immer noch um die Hälfte billiger als alle seiner Kollegen, bis zu einer kleinen Zeltstadt im Wadi Rum kutschierte. Sofort waren wir ganz begeistert von der unwirklichen Schönheit der Felsenschluchten, Berge und sandigen Weite.

Ähnlich ging es uns schon am Toten und Roten Meer und auf dem schon erwähnten Berg Nebo. Leider wissen eben auch die Jordanier, dass sie da einen schönen Flecken Erde abbekommen haben. Sofort verließen wir unser Zelt und stapften los in die Wüste. Überteuerte Angebote von Pick-Up-Fahrern uns herumzufahren schlugen wir aus. Schöner als Peter O’Toole in seiner Rolle als Lawrence von Arabien schlenderte Katharina vorne Weg, immer klug genug unsere Spuren im Sand mit ihrer Digitalkamera festzuhalten. Das heutige Foto entstand am Ende unseres Ausfluges als die Temperatur schon tief gefallen war und es von dem einen auf den anderen Moment Nacht wurde. Durchfroren, aber froh erreichten wir unser Zelt.

Fabian Zapatka ist Fotograf. Er bereist teils Orte, von denen viele von uns nicht mal wissen, dass es sie gibt. Für Das Filter öffnet er jetzt nach und nach sein Archiv. Ein neues Bild und eine neue Geschichte gibt es jeden Mittwoch, nur hier bei uns.

Letzte Woche war Fabian Zapatka in New York/USA.