Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um sonntäglich vier Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind – und zum Glück abgespeichert wurden.
Der heilige Gral der Dinosaurierforschung
Der amerikanische Paläontologe Robert DePalma ist drauf und dran die Welt der Forschung für immer zu verändern. Hat er doch als offenbar als erster Forscher der Welt Beweise dafür gefunden, wie vor 66 Millionen Jahren ein Meteorit die Dinosaurier wirklich ausgerottet hat. DePalma ist ein notorischer Praktiker, der mit 37 Jahren noch immer an seinem Doktortitel arbeitet und genau das wird ihm nun zum Verhängnis. Die vermeintlich fehlende Qualifikation lässt Kollegen nur missgünstig zu ihm rüber schauen. Ein Narrativ, das es in der Geschichte der snobistischen Forschung nur zu oft gegeben hat. DePalma beschreibt seinen Fund selber als hätte er den Heiligen Gral in den knochigen Händen von Jimmy Hoffa gefunden, der auf der Bundeslade sitzt.
„Without his Ph.D., DePalma remains mostly invisible, awaiting the stamp of approval that signals the beginning of a serious research career. Several paleontologists I talked to had not heard of him. Another, who asked not to be named, said, “Finding that kind of fossil was pretty cool, but not life-changing. People sometimes think I’m dumb because I often say I don’t have the answers—we weren’t there when a fossil was formed. There are other people out there who say they do know, and he’s one of those people. I think he can overinterpret.”
Brexit
Eigentlich hätte vergangene Woche, am 29. März, der Brexit vollzogen werden sollen. Die Zeichen stehen auf No Deal. Die weitreichenden Konsequenzen dieser politischen Farce für die Welt sind auch nur im Ansatz zu erahnen. Über den Verhandlungen liegt offenbar ein Fluch. Ein Fluch, der wenige Stunden nach dem Referendum bereits feststand, so der Journalist Tom McTague. Er analysiert die Verhandlungen, das Chaos und alles was nicht geklappt hat in seiner Analyse für Politico. Der fromme Wunsch, dass wir alle aufwachen und feststellen, das war nur ein Albtraum, bleibt indes ein frommer Wunsch.
“The British government should have offered something very, very quickly,” said one high-ranking official of a large EU country. “If the U.K. had said: ‘Here’s the plan,’ we might have accepted it. The British strength was being one member state, being able to define its national interest quickly and making its move quickly,” the official said. “It did not do that.” Instead, in the aftermath of the referendum, Cameron resigned as prime minister; Labour MPs attempted to oust their party’s leader Jeremy Corbyn; Nicola Sturgeon, the Scottish first minister, vowed to hold a second independence referendum; and Martin McGuinness, then deputy first minister of Northern Ireland, called for a vote on whether the British territory should leave the U.K. and become part of the Republic of Ireland.“
Airpods: Battery Low
Als Ende 2016/Anfang 2017 die ersten Airpods von Apple die urbane Bühne Bürgersteig betraten, war das Gejauchze große. Auch Kollege Herrmann bezeichnete die „kleinen Nöpsis“ als „beeindruckendes Stück Technik“. Ein guter Freund, tätig im Bereich Akustik und Spracherkennung in der Automobilbranche, bestätigte das von der wirklich rein technischen Seite. Nun sind gut zwei Jahre rum und aus Gejauchze wird Gejaule, ob der massiv schwindenden Akkuleistung. 180€ für Kopfhörer mit einer effektiven Lebensdauer von zwei Jahren? Man könnte sich beschweren. Zyniker würden sagen: Reiht sich doch bloß in den typischen Produktlebenszyklus des Telefons ein.
„The battery can no longer hold a charge, they say, rendering them functionally useless. Apple bloggers agree: “AirPods are starting to show their age for early adopters,” Zac Hall, an editor at 9to5Mac, wrote in a post in January, detailing how he frequently hears a low-battery warning in his AirPods now.“
Tanz
Die meisten Leser dieses Magazins dürften mit dem Tanzen ihre Erfahrungen gemacht haben, denn der Musikgeschmack, der einen hierher bringt, kommt ja zumeist nicht von ungefähr. Der Tanz in der Clubnacht ist aber nur eine von vielen Ausprägungen der rhythmischen Bewegung. Tanz kann vieles sein: künstlerischer Ausdruck, Vehikel der ersten jugendlichen Flirtversuche, Sport, Hedonismus, politische Botschaft. Henry Alford hat sich das bei medium ins Gedächtnis gerufen. Sollte man auch mal wieder tun, tut gar nicht weh.
„Often when a speaker or writer wants to reference an occasion when proceedings reached an emotional peak that is beyond the powers of words, he or she will say, 'And then we danced.'“
