Leseliste 15. Mai 2021 – andere Medien, andere ThemenSpargel, Gitarre, Produktplatzierungen, Gen-Z-Geld

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Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind. Und zum Glück abgespeichert wurden.

Spargel-Sklaverei

Beim Nachdenken über die Produktionsbedinungen von Lebensmitteln vergeht einem oft genug der Appetit. Aber: Es gibt Dinge, „die gehören einfach dazu“. Zum Beispiel Spargel. Geerntet, sortiert und verpackt von Menschen aus Billiglohn-Ländern, die in Deutschland für ihre Knochenarbeit schlecht bezahlt und behandelt werden. Bei der Deutschen Welle gibt es eine große Recherche zu den Bedingungen in einem solchen Betrieb. Dort ist Corona ausgebrochen, es herrscht „Arbeitsquaratäne“. Das heißt: Nach Hause dürfen die Menschen nicht. Wohl aber wird erwartet, dass weiterhin gearbeitet wird. Abstandsregeln, regelmäßige Tests? Fehlanzeige.

"Wenn sich eine Kollegin am Band infiziert, wird meine Quarantäne verlängert”, erklärt eine Arbeiterin.

Spargelernte: Corona-Quarantäne für Erntehelfer

LL150521 Gitarre

Photo by Caio Silva on Unsplash

Solo-Gitarre

Es gibt kaum ein Instrument, das so phallisch und mit Männlichkeit assoziiert wird, wie die Solo-Gitarre. Jimi Hendrix leckte sie sinnlich bei seinen Shows ab und verzog orgasmatische Grimassen, wenn er Glissandi über den Hals auf und ab schnellen ließ. Alle großen Meister des Instruments sind scharfe Hunde, deren virtuose Handhabe mit dem Instrument für noch mehr Sex-Appeal sorgte. Zum Glück ändern sich die Zeiten und heute ändert sich das Image der E-Gitarre, die Spieler*innen werden zunehmend diverser und das ist auch gut so.

Before the modern music market existed, however, the guitar was far more inclusive. In 18th-century Europe, it was one of the few instruments deemed acceptable for women. In the United States near the end of the 19th century, the diminutive parlor guitar became a necessity for women entertaining guests. Born around then in North Carolina, Elizabeth Cotten — a Black woman who literally turned the guitar upside down — helped pioneer the slowly loping style that became Fahey’s calling card. A recent compendium in the globe-trotting series “The Secret Museum of Mankind” even juxtaposes century-old recordings from India, Italy, Greece and Ghana, reiterating how many traditions have shaped the guitar’s development.

The Face of Solo Guitar Is Changing. It’s About Time.

Product Placement

Produktplatzierungen spielen in Filmen und Serien heute eine wichtige Rolle. Hier können Millionen für kostspielige Budgets einkassiert werden und Marken profitieren davon natürlich auch. Wenn Tony Stark in Marvel-Filmen Audi fährt oder bei Spider-Man Handys von Sony benutzt werden. Auch James Bond fährt nicht irgendwelche Autos, sondern immer die, mit denen es auch Partnerschaften gibt. Das schafft Werbewerte und im Idealfall nicht nur Imagegewinn sondern auch mehr Umsatz. Aber wie funktionieren diese Deals genau? Und was bedeutet das für die Filmkultur?

In brokering these deals, Jones has to ensure that the context in which a brand is used won’t cause potential conflicts for the company. “There’s some risk involved,” she told us. “You don’t know if the film will be a hit. But you also often don’t have all the details; scripts, sets, camera angles, final cuts — everything is subject to change.” Reebok learned this the hard way.
The brand provided $1.5m in merchandise to be featured in Jerry Maguire (1996) under the pretense that Cuba Gooding Jr.’s character, Rod Tidwell, an athlete who’d been smited by Reebok, eventually made amends with the brand. But in the end, this scene was cut. The amended context — and a final script that included the line “Fuck Reebok!” — made the brand look like a terrible sponsor. They later sued TriStar Pictures and settled out of court.

The economics of movie product placements

geld

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Gen Z und Geld

Jungen Menschen ist Kohle nicht wichtig? Kann man so nicht sagen: Rund 600.000 neue Aktiensparer unter 30 hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) im Corona-Jahr 2020 verzeichnet, ein Anstieg von 67 Prozent. Podcasts, YouTube-Kanäle und Bücher zum Thema boomen, Influencer*innen wie Madame Moneypenny oder Pocket Hazel verdienen Geld mit dem Geldverdienen bzw. -anlegen. Letztere hat dem Magazin Business Punk ein lesenswertes Interview zum Thema gegeben.

„Die Youtuber:innen, die 2012 klein angefangen haben, sind heute so groß, dass sie sich Häuser kaufen, in Immobilien investieren oder Unternehmen gründen.“

Geld als Lifestyle-Thema wird immer wichtiger

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