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Nach Hanau
Zurück zur Normalität: Das Credo einmal mehr, auch nach Hanau. Eine neue Zäsur? Mitnichten. Spex-Autorin Aida Baghernejad, sie ist selbst nicht weit von Hanau entfernt aufgewachsen, beschreibt in diesem Kommentar, wie sie als gebürtige Deutsche immer wieder mit dem Fremdsein konfrontiert wurde und wird, wie quälend der konstante Rechtfertigungsdruck und die Ankettung der Daseinsberechtigung an Produktivität und Integrationsbereitschaft, whatever that is, sind. Und dass es, gelinde gesagt, eher schlimmer als besser wird. Am Ende steht Hanau.
Kein Pass, kein Titel, kein Kapital, keine Errungenschaft schützt uns davor, immer wieder als die Fremden gesehen zu werden. Als die, die eigentlich nicht dazugehören.
Das Ende von Moore’s Law
Der 1929 in San Francisco geborene Gordon Moore ist einer der Begründer von Intel und beschrieb bereits 1965 die Gesetzmäßigkeit, dass sich in regelmäßigen Abständen zwischen 12 und 24 Monaten die Komplexität der integrierten Schaltkreise verdoppelt. Dieses Mooresche Gesetz trieb die vergangenen Jahrzehnte die Digitalisierung wie kein anderes an. Konsument*innen merkten das daran, dass Computer sich alle ein bis zwei Jahre in ihrer Leistung verdoppelten. Auch Entwicklungen im Speichermarkt zeigen diese stetige Entwicklung. Heute kostet ein USB-Stick mit 256 GB keine 40 Euro. Noch in den 90ern waren Festplatten mit 20 MB keine Seltenheit. Aber Moore’s Law ist an sein Ende angelangt. Der Platz auf konventionellen Silizium-Chips ist gerammelt voll und wie in der Wirtschaft stellt man fest, dass unendliches Wachstum vielleicht doch so einfach nicht geht. Seit Jahren stehen KI und Quantum Computing in den Startlöchern, um die Staffel zu übernehmen, aber auch hier sei man einfach noch nicht so weit, bewerten Expert*innen.
The problem, says Fuchs, is that the successors to today’s general purpose chips are unknown and will take years of basic research and development to create. If you’re worried about what will replace Moore’s Law, she suggests, “the moment to panic is now.” There are, she says, “really smart people in AI who aren’t aware of the hardware constraints facing long-term advances in computing.” What’s more, she says, because application--specific chips are proving hugely profitable, there are few incentives to invest in new logic devices and ways of doing computing.
Großer Pop
Das Musik-Business verändert sich. Immer noch und nach wie vor in großen Schritten. Labels verlieren an Bedeutung, SoundCloud ist der neue Promo-Pool und Künstler*innen nehme ihre Geschicke selbst in die Hand. Von Null auf Hundert: Das geht immer schneller – auch im Live-Geschäft. Das hat Auswirkungen, gerade und vor allem für Newcomer. Je größer die Hallen, desto größer auch das Risiko plötzlich nicht mehr klarzukommen. Es fehlen die Erfahrungen, das organische Wachstum, das vorsichtige Herantasten an die Tatsache, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Rhian Jones hat sich die Gemengelage in Großbritannien angeschaut. Die Umsätze steigen. Aber was macht das mit den Menschen?
„You might burn bright for a shorter time, but you might burn brighter than you ever would.“
'It's terrifying': why young pop stars are suddenly playing arenas
Musik & Terror
Schonmal was über den Musiker Mr. Bond gehört? Mr. Bond covert Billboard-Hits und betextet sie mit White-Supremacist-, Herrenmenschen- und NS-Fantasien. Aus „Wanna Love You“ von Akon wird „Wanna Gas You“. Der Attentäter von Halle spielte Mr. Bond auf dem Weg zur Synagoge in seinem Auto. Egal ob Columbine-Shooting, Anders Breivik oder Christchurch: Musik spielte eine ganz spezielle Rolle von Anfang bis Ende. In diesem Zündfunkpodcast wird die Beziehung zwischen Musik und terroristischer Gewalt im Detail beleuchtet. Auch um die Rekrutierungsgesänge mit denen Daesh zum Jihad mobilisiert, geht’s dabei, um die jeweiligen Ursprünge und Querverbindungen dieser Musik. Und um die vergeblichen Versuche, die Verbreitung solcher Musik zu verhindern. Unbedingt anhören.
„Alle Inhalte von Mr. Bond sind als Parodie bezeichnet.“