Frequenzfilter 13. November 2021 – andere Medien, andere ThemenStreaming und Umwelt, Stereo Total, Hajo Friedrichs

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Einmal die Woche scannt unser Frequenz-Filter das Internet nach interessanten, spannenden und kritischen Beiträgen aus Journalismus, Audio, Video und Dokumentation. Gute Inhalte für ein schönes Wochenende.

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Streaming

Die Debatte ist nicht neu und die Gemengelage nach wie vor alles andere als eindeutig. Das Problem besteht jedoch: Wieviel CO2 verbrauchen Streaming-Dienste? Die Diskussion wurde zunächst in Sachen VoD-Diensten geführt. Bei The New Statesman schauen Ellen Peirson-Hagger und Katharine Swindells nun auf dem musikalischen Teil und beziehen sich auf eine Studie, die an der Universität Keele durchgeführt wurde. Wie verhält sich ein Stream zur CD, Schallplatte und Kassette? Das Ergebnis ist entmutigend.

Listening to an album via a streaming platform for just five hours is equal in terms of carbon to the plastic of a physical CD. The comparative time for a vinyl record is 17 hours.

How environmentally damaging is music streaming?

Stereo Total

Am 17. Februar erlag die Sängerin Françoise Cactus von Stereo Total ihrem Krebsleiden. Das Musikmagazin Laut traf ihren Ehemann, Partner und Bandkollegen Brezel Göring nun, ein Dreivierteljahr danach, zum Gespräch auf einer Berliner Dachterrasse. Wie geht es ihm jetzt? Wie blickt er auf die Zeit der Krankheit, aber auch auf die besseren Zeiten als Band zurück, die für den Berliner Pop der Neunziger- und Nullerjahre steht? Was passiert mit dem Nachlass, den Tausenden von Aufnahmen? Es ist ein persönliches, berührendes Gespräch geworden.

„Als es Françoise schon sehr schlecht ging, hat sie mir den Schlüssel ihres Fahrrads gegeben und gesagt, sie glaubt, dass sie in nächster Zeit nicht so viel fahren würde und deshalb könnte ich das jetzt haben. Aber das habe ich dann auch erst jetzt für mich entdeckt. Ich fahre nur noch Fahrrad. Nach Schöneberg zum Friedhof, nach Charlottenburg, wo meine beiden Tanten wohnen. Aber sonst bewege ich mich nach wie vor in einem sehr kleinen Radius in Kreuzberg. Vom Proberaum und zurück, so ungefähr.“

Auf den Tod hätten wir lieber verzichtet

Was Hajo Friedrichs wirklich sagte (und meinte)

„Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“ Diesen Satz lernen ganze Generationen junger Journalist*innen, und er wird Mr. Tagesthemen Hanns-Joachim Friedrichs zugesprochen. Doch hat er ihn wirklich so gesagt, hat er es so gemeint? Übermedien hat sich der Sache angenommen und ordnet ein: Der Satz stammt ursprünglich aus Friedrichs Autobiografie und ist dort wiederum das Zitat eines Mentors des Autoren bei der BBC, der Klappentext legt es dann wiederum Friedrichs in den Mund. Dass dieser wiederum durchaus Empathie, das Sich-Gemein-machen zeigte, veranschaulicht der Clip oben: Denn als der Moderator am 9. November die Tore zwischen West und Ost als „weit offen“ beschreibt, sind sie es noch gar nicht. Ein Text über ein Zitat und seinen Kontext.

Anders als ihm heute von Bewunderern und Kritikern unterstellt wird, hatte Friedrichs nichts gegen Meinungsfreude im Journalismus.

Mit keiner Sache gemein?

Wochenend-Walkman – 12. November 2021Connective Zone, Pop Ambient 2022

KonzerterinnerungenThe Cassandra Complex – Berlin, Prater, 13. April 1990