Auf dem Weg: Hotel Bogota / BerlinEine Kamera, ein Bild und seine Geschichte
6.8.2014 • Gesellschaft – Text & Bild: Fabian ZapatkaAugust 2013. In der Schlüterstraße nahe Kurfürstendamm
Das Hotel Bogota Berlin in der Schlüterstraße, nun ist es schon über ein halbes Jahr nicht mehr offen für Gäste und Besucher. Ein Gebäude mit Geschichte, wie so viele in Berlin.
Einst Atelier von Yva, der bekannten Modefotografin und Lehrerin von Helmut Newton. Später wurde sie von den Nazis verfolgt und ermordet, die bald darauf Teile ihrer Reichskulturkammer hier auslagerten. So lassen sich viele Zeitlinien in diesem Haus nahe dem Kurfürstendamm zusammenführen. Nach und nach hatte die Familie Rissmann das ganze Gebäude zum Hotel ausgebaut. Der junge Herr Rissmann und sein Familie waren immer offen für Fotografen und so entstanden hier bald die unterschiedlichsten Arten von Fotos. Große Modeproduktionen und kleine Kunstprojekte wurden auf den fünf Etagen produziert. Auch ich war gleich zu Beginn meiner Fotografentätigkeit oft hergekommen, um Portraits zu fotografieren. Später sollte das Hotel über lange Zeit ein sicherer Hafen für mich sein, als mir sonst nirgendwo so ein Ort mehr offen stand. Daher fühle ich schon ein große Traurigkeit, wenn ich heute dieses Bild ansehe und weiß, dass es das Hotel nun nicht mehr gibt, es nach langen Kämpfen doch teuren Büros und Boutiquen weichen musste. Für mich ganz persönlich wird es immer zu den wichtigen, vergangen Orten gehören.
Fabian Zapatka ist Fotograf. Er bereist teils Orte, von denen viele von uns nicht mal wissen, dass es sie gibt. Für Das Filter öffnet er jetzt nach und nach sein Archiv. Ein neues Bild und eine neue Geschichte gibt es jeden Mittwoch, nur hier bei uns.
Letzte Woche war Fabian auch schon in Berlin, an der Tankstelle mit ausgestopftem Fuchs.