Seit 2006 produzieren die beiden Norweger Vegard Wolf Dyvik & Carl Christian Steenstrup jetzt schon gemeinsam. Offenbar mit sehr hohen Qualitätsansprüchen an die eigenen Track. Lediglich vier Maxis zählen bislang zum Œuvre des Duos die ihre Herkunft stolz im Bandnamen verewigt haben. Jetzt haben sie allen Mut zusammengenommen und ihr Debütalbum fertig. „Accretion“ erscheint am 30. Mai auf dem von uns sehr geschätzten Label Connaisseur Recordings.

Was ist nun das Besondere an Of Norway? Die Ruhe, mit der das Duo das Album-Projekt angegangen ist, konkreter: die musikalische Ruhe. Es gehört ja mittlerweile zum guten Ton auf dem Dancefloor nach links und rechts zu schauen und in Veröffentlichungen kleine bis mittelgroße Stolpersteine einzubauen, um überhaupt noch die Aufmerksamkeit des reizüberfluteten Publikums abzugreifen. „Seht her, ich bin mehr als eine Bassdrum“. Dyvik und Steenstrup machen dies genauso, setzen aber nicht auf holprige Bratzigkeit, sondern buchstäblich auf Ruhe. Ihre Dancefloor-Vision ist ohnehin still und flächig, unaufgeregt, klug und vorbildlich durchdacht. Das Album lebt aber vor allem durch konsequente Unterbrechungen und überrascht mit einem Ansatz, das Bild des elektronischen Singer/Songwriters mitdenkt, Vocals in fulminant glitzernder Schönheit verpackt und uns so endlich wieder atmen lässt. Dabei geht beides - die Bassdrums und die Songs - Hand in Hand, unterstützen sich gegenseitig, bedingen einander.

Ein großartiges Stück Musik, finden wir. Und ihr hoffentlich auch. Sommer 2014: Die Weite ist die neue Tiefe.

Of Norway, Accretion, ist bei Connaisseur Recordings erschienen.
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