In den frühen 00er-Jahren waren die Veröffentlichungen von Various Production eine Offenbarung und Waffe gegen Langeweile auf dem Dancefloor. Mash-ups, prototypischer Dubstep, zarte Folk-B-Seiten. Zunächst ausschließlich auf 7“, gepaart mit einer geradezu klassischen Techno-Ästhetik. No information at this time. Keine Informationen zu den Produzenten hinter der Musik, keine Kontaktmöglichkeiten. Dafür die mit Abstand besten und fettesten Produktionen, dann plötzlich eine Webseite: various.co.uk. Was die 2005 wohl gekostet hatte? Das Mysterium klärte sich bald auf, zumindest teilweise. Adam Phillips und Ian Carter steckten und stecken auch heute noch hinter dem Projekt, zwei Studio-Musiker, die den Zugang zu Master-Tapes nutzten, um ihre Mash-ups aufzusetzen. Nicht ohne es den Urhebern vorzuspielen, die allesamt abnickten. Ein Deal mit XL Recordings kulminierte in einem ersten Album, das die beiden Musiker nur und ausschließlich wegen des Vorschusses ablieferten.

Irgendwann war der Hype vorbei, das Prinzip gelernt. Aufgehört haben die beiden Engländer hingegen nie, jetzt steht ein neues Album in den Startlöchern. Der Mund wird uns mit einem Spiel für das iPad wässrig gemacht. Various Production: Hardware ist kostenlos und kann jetzt geladen werden. Der eigentliche Anreiz, das überhaupt nicht schwierige Puzzle zu spielen ist, dass es am Ende jedes Levels einen neuen Track zu hören und zu sehen gibt. Die könnten vom Album sein, vielleicht aber auch nicht.

Die Tracks? Volle Kanne alright. Die Videos? Beliebte Oldschool-Ästhetik, mit viel Militär und böse dreinblickenden Kriegsmanagern. Nach ein paar Jahren Pause macht nicht nur der Sound von Various Production wieder Spaß.

Das Spiel gibt es hier. Und während des Ladens schauen wir noch den großen Hits von Various Production: Hater.