Leseliste 06. Januar 2019 – andere Medien, andere ThemenDie Macht der Gates Foundation, Fake-Internet, Blocken und China auf dem Mond

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Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um sonntäglich vier Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind – und zum Glück abgespeichert wurden.

Die Macht privater Stiftungen

Dass Charity vor allem auch den Wohltätigen nützt, ist sicherlich keine neue Erkenntnis. Wie systematisch aber private Stiftungen, wie die Bill and Melissa Gates Foundation, ihre Machtposition festigen, indem sie reichen Konzernen Darlehen oder gar Spenden geben, zeigt der Text von Linsey McGoy im Adamag (zuerst auf englisch erschienen beim Jacobin Magazine ). Die Stiftung fördere mit ihrer Arbeit vor allem den Status Quo, verlange beispielsweise, dass Unternehmen wie Monsanto stärker in afrikanische Staaten investieren sollten.

„Die Spenden der Gates Foundation sind schlicht dies: Spenden. Für die Konzerne handelt es sich um Gratisgeschenke. Für die amerikanischen Steuerzahlerinnen jedoch handelt es sich um einen Abfluss öffentlichen Geldes.“

Der Siegeszug der Wohltätigkeit

Fake-Internet

Was im Internet echt und was fake, ist kaum noch auszumachen. Es gibt Fake-Follower, die Fake-Likes vergeben. Bots, die Kommentare und sogar Mausbewegungen faken. Man geht davon aus, dass heute vielleicht nur noch 60 Prozent des Webtraffic durch Menschen generiert wird. Der Rest sind Bots. Dieser Artikel von Max Read für das New York Magazine geht der Sache auf den Grund und es bleibt wenig Hoffnung, dass das System sich von selbst wieder gesund saniert.

„How much of the internet is fake? Studies generally suggest that, year after year, less than 60 percent of web traffic is human; some years, according to some researchers, a healthy majority of it is bot. For a period of time in 2013, the Times reported this year, a full half of YouTube traffic was “bots masquerading as people,” a portion so high that employees feared an inflection point after which YouTube’s systems for detecting fraudulent traffic would begin to regard bot traffic as real and human traffic as fake. They called this hypothetical event “the Inversion.”

How Much of the Internet Is Fake? Turns Out, a Lot of It, Actually.

Blocken

Es ist eine der wichtigsten Fragen des digitalen Medien-Alltags: Wie geht man mit denen um, deren Meinung man nicht teilt? Folgt man ihnen weiter, spürt man ihnen weiter nach oder schließt man sie kategorisch aus dem persönlichen Stream aus? Für beide Ansätze gibt es gute Argumente. Erstere Strategie stellt sicher, dass wir informiert bleiben und die Gegenseite so besser einschätzen können. Letztere hingegen sorgt für Ruhe und weniger Aufregung – auf allen Leveln. Sascha Lobo plädiert in seiner Spiegel-Kolumne für das Blocken – sogar für konsequentes Blocken. Blocken sei keine Zensur, auch kein Rückzug ins Private und die eigene Bubble, im Gegenteil: Der ganz bewusste Ausschluss gewisser Stimmen aus den eigenen Netzwerken ermöglicht überhaupt erst die ebenso bewusste Auseinandersetzung mit der Argumentation der anderen Seite.

„Blocken Sie nach Belieben, wen Sie wollen, und lassen Sie sich niemals einreden, das sei irgendwie nicht okay. Blocken ist ein digitales Menschenrecht.“

Lob des Blockens

Chang’e 4 auf dem Mond

Am Mittwoch landete die Raumsonde Chang’e 4 der China National Space Administration (CNSA) auf der erdabgewandten Seite des Mondes, am Donnerstag schickte sie den Rover von Board, um die Erkundung zu beginnen. Chang'e 4 ist erstaunlicherweise die erste Raumsonde, die überhaupt dort landet – und eben eine chinesische. Was das für das weltweite Raumfahrtprogramm und die geopolitische Situation des Mondes bedeutet, wird im Atlantic erklärt.

„In recent years, though, China’s space efforts have jumped to warp speed. (...) In 2018, China launched more rockets into orbit than any other country.“

Why the Far Side of the Moon Matters So Much

Wochenend-WalkmanDiesmal mit The 7th Plain, трип und Benoît Pioulard

Mix der Woche: SVN – RSMIX022Im House muss man Dinge auch mal großschreiben dürfen