Musikalische Bewunderung als StaffellaufDie Dokumentation „Crumb“ zeigt, wie sich Künstler gegenseitig inspirieren

Wie finden Musiker unterschiedlicher Genres zueinander? Die Kurzdokumentation „Crumb“ geht der Sache nach.

Im vergangenen Winter fand im Berliner Funkhaus die zweite Ausgabe der von Ableton initiierten Konferenz „Loop“ statt. Einem besonderen Event mit Talks, Vorträgen, Workshops und Konzerten rund um Ableton Live: Endlich erzählten mal nicht nur DJ-Opas die besten Schenkelklopfer des Techno-Jetsets, sondern es wurde tatsächlich tiefer gegraben und versucht, den globalisierten Wahnsinn der Musikkultur, der vieles faktisch erst ermöglicht hat, was wir uns heute tagtäglich in die Ohren schieben, einzuordnen und zu hinterfragen. Weniger Sample-Packs, mehr Zuhören. Der Filmemacher Stuart Acker Holt hat Künstler, die am „Loop“ teilgenommen haben, für den zweiten Teil seiner Doku-Serie „Crumb“ porträtiert. Sein Thema ist Kreativität in den unterschiedlichsten künstlerischen Disziplinen: Wie bedingen sich diese gegenseitig, wie schaukeln sie sich gemeinsam zu dem hoch, was bei uns, den Fans, den Festival-Teilnehmern und Konzertbesuchern zu unvergesslichen Momenten führt?

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Das verbindende Element der kurzen, snackablen Portraits ist immer die Frage am Ende: Wer ist der tollste Künstler, der im Funkhaus auftritt? So ergibt sich eine Art Staffellauf der Inspiration, von Sougwen Chung zu Daedelus zu Jace Clayton aka DJ /rupture zu Deantone Parks hin zu Lee Scratch Perry. Es entsteht eine nicht vorhersehbare Verkettung der musikalischen Bewunderung, eine interessante Mischung gegenseitigen Respekts und mindestens ebenso großer Bewunderung über Genregrenzen hinweg. Das kann man sich auch dann gut anschauen, wenn man mit Ableton nichts am Hut hat oder es per se nicht mag, wenn Firmen solche Projekte kapern/finanzieren.

Die Loop-Konferenz findet auch dieses Jahr wieder statt, vom 10.-12. November.

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