Nach Drohnen und Ballons in der Atmosphäre sind Satelliten im All das nächste Ziel: Google hat sich ein eigenes Weltraumteam zusammengestellt und will 180 Raumflugkörper hochschießen lassen, um ein wirklich weltumspannendes Internet aufzubauen.
Dem „Wall Street Journal“ zufolge plant Google, zunächst 180 Kleinsatelliten in den Orbit zu bringen. Sie sollen auf einer niedrigeren Umlaufbahn als geostationäre Satelliten (die stehen in ca. 35.000 Kilometern Höhe über uns, z.B. Astra) für eine globale Internetabdeckung sorgen. Das Projektbudget beträgt mehr als 1 Mrd. US-Dollar, was hinsichtlich der Anzahl der Raumflugkörper nicht – haha – exorbitant wirkt. Ein vergleichsweise geringes Gewicht, WSJ nennt 250 Pfund, dürfte dabei neben den Skaleneffekten (je mehr Satelliten, desto stückweise billiger) die größte Einsparung ermöglichen. Nichts Genaues weiß man aber noch nicht, nur dass Google einen neuen Satelliten-Chef ins Team berufen hat: Greg Wyler hat mit „O3b Networks“ ein Startup für Satellitenkommunikation gegründet und soll ein zehn- bis zwanzigköpfiges Team um sich scharen. Das Ganze erinnert ein wenig an Iridium, jenes Satelliten-Mobilfunknetz, das mit 77 Satelliten globale Handytelefonie anbietet, zu stattlichen Minutenpreisen freilich, und ohne besonders großen Erfolg. Zumindest aber bietet es Hochsee-Kanuten und Gipfelstürmern freien Empfang. Google wird sicherlich ein kommerzielleres, heißt reichweitenstärkeres Ziel verfolgen. Drohnen, Ballons, Satelliten – kommt das Internet der Zukunft womöglich nur noch aus der Luft? To another dimension...